Freitag, 05.12.2025

Profifußball als Wirtschaftsfaktor: 1. FC Nürnberg und Max Morlock Stadion schaffen rund 178 Millionen Euro Wert jährlich

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Eine gemeinsam in Auftrag gegebene Studie von Stadt und 1. FC Nürnberg beziffert den jährlichen wirtschaftlichen Gesamteffekt des Vereins und seines Stadions auf rund 178 Millionen Euro. Die Untersuchung legt dar, dass Spiele und Stadionbetrieb weitreichende ökonomische Effekte für die Region haben und dass der Club eine bedeutende Rolle für das Stadtimage spielt. Parallel laufen in der Stadt Vorbereitungen für die nächste Planungsphase eines vollständigen Stadionumbaus.

Ergebnisse der Studie im Überblick

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Betrieb des 1. FC Nürnberg und des Max Morlock Stadions jährlich etwa 178 Millionen Euro an wirtschaftlicher Leistung erzeugt. Besonders hohe Effekte wurden für Gastronomie und Hotellerie ermittelt. Die lokale Gastronomie profitiert demnach mit rund 36 Millionen Euro pro Jahr, Hotels mit etwa 35 Millionen Euro. Hinzu kommen Umsätze bei Dienstleistern und regionalen Betrieben.

Darüber hinaus stuft die Untersuchung den Club als einen der stärksten Imagefaktoren der Stadt ein. Nach Einschätzung der Autoren prägt der 1. FC Nürnberg das bundesweite Bild von Nürnberg stärker als einzelne traditionelle Tourismusangebote wie Christkindlesmarkt, Burg, Lebkuchen oder Bratwurst. Die Studie ist abrufbar unter nuernberg.de/internet/stadion/studie_slc.html.

Stadt und Verein bewerten die Ergebnisse

Stadionbürgermeister Christian Vogel erklärte, die Studie belege, was in Nürnberg bereits spürbar sei: Der Club sei nicht nur ein emotionales Aushängeschild, sondern er erzeuge Wertschöpfung in Hotels, Gaststätten, bei Dienstleistern und städtischen Betrieben. Ein modernes Stadion könne diese Effekte weiter verstärken, so Vogel.

Stadtkämmerer Thorsten Brehm bezeichnete das städtische Stadion und den Club als relevanten Wirtschaftsmotor für Nürnberg. Ein moderner Umbau sei eine Zukunftsinvestition mit Nutzen für Stadt, Wirtschaft und Einwohner und ergänze die bereits vorliegende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zum Vorhaben.

Der Finanzvorstand des Vereins, Stefan Heim, verwies auf die regionale Verwurzelung des Clubs und darauf, dass die Zahlen die wirtschaftliche Bedeutung des FCN für Stadt und Metropolregion untermauerten. Die Studie zeige zudem, dass ein Vollumbau des Max Morlock Stadions die positiven Effekte weiter verstärken könne.

Entscheidung über Vorplanung steht bevor

Nach Vorstellung der Studie richtet sich der Blick nun auf die Vergabe der Vorplanung für den Stadionvollumbau. Der Stadtrat wird am Mittwoch, dem 10. Dezember 2025, entscheiden, welchem Planungsbüro die Vorplanung übertragen wird. Direkt nach dem Beschluss werden die unterlegenen Bieter informiert. Anschließend gilt eine gesetzlich vorgeschriebene zehntägige Einspruchsfrist, bevor der Zuschlag formal erteilt und öffentlich bekanntgegeben werden kann.

Die Stadt nennt den Sommer 2026 als Zeitpunkt, zu dem die Ergebnisse und Empfehlungen der Vorplanung dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden sollen.

Vorplanung soll zentrale Fragen klären

Der Stadtrat hatte in den vergangenen Jahren bereits grundlegende Entscheidungen getroffen: Standort bleibt der jetzige Platz, die Kapazität soll in etwa der heutigen Größe entsprechen, die Laufbahn entfällt. Zielvorgaben sehen mehr Stehplätze, mehr barrierefreie Plätze sowie mehr Logen und VIP Bereiche vor. Mit der nun anstehenden Vorplanung wird erstmals spezifiziert, wie diese Ziele technisch und wirtschaftlich umsetzbar sind und mit welchen Kosten zu rechnen ist.

Zu den offenen Themen, die die Vorplanung bearbeiten soll, gehören unter anderem eine mögliche Interimsspielstätte für die Bauphase, künftige Vermarktungsflächen und Hospitality Konzepte, eine mögliche Mantelbebauung, der Umgang mit denkmalgeschützter Bausubstanz sowie die perspektivische Übernahme der Betriebsgesellschaft durch den Club. Parallel prüft die Stadt eine Änderung der Organisationsform des Betreibers: Der Eigenbetrieb Franken Stadion Nürnberg soll zu einem Kommunalunternehmen weiterentwickelt werden, um eine rechtlich und finanziell tragfähige Grundlage für den Umbau zu schaffen und eine organisatorische sowie finanzielle Beteiligung des Clubs zu ermöglichen.

Die Vorschläge formulieren Zielvorstellungen, keine fertigen Lösungen. Das ausgewählte Planungsbüro wird Varianten erarbeiten und die offenen Punkte fachlich und wirtschaftlich bewerten. Die anschließenden Entscheidungsschritte liegen beim Stadtrat.

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