Der Ausdruck ‚handzahm‘ bezieht sich auf Tiere, die so weit domestiziert sind, dass sie problemlos in der Nähe von Menschen leben und von diesen kontrolliert werden können. Das Adjektiv ‚zahm‘ spielt dabei eine wesentliche Rolle, da es die Freundlichkeit und Zutraulichkeit dieser Tiere beschreibt. Besonders in der Falknerei findet man diesen Begriff häufig, wenn Raubvögel wie Adler oder Falken absichtlich an Menschen gewöhnt werden, um gemeinsam zu jagen. Auch in Vogelauffangstationen, wo Vögel gepflegt werden, wird großer Wert auf die Handzahmheit der gefiederten Tiere gelegt, um die Interaktion zwischen Mensch und Tier zu unterstützen. Damit geht die Bedeutung von handzahm über bloße Zähmung hinaus und umfasst auch die besondere Beziehung zwischen Mensch und Tier, die auf Vertrauen und Nähe beruht.
Herkunft des Begriffs handzahm
Die Herkunft des Begriffs „handzahm“ lässt sich bis ins Etymologische Wörterbuch zurückverfolgen, wo er als Zusammensetzung der Lexeme „hand“ und „zahm“ betrachtet wird. Die Bedeutung des Begriffs hat sich über die Jahre gewandelt, bleibt jedoch eng mit der Vertrautheit zwischen Tieren und Menschen verknüpft. Handzahme Tiere zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Sanftheit aus, die häufig in der Falknerei zu beobachten ist, insbesondere bei Raubvögeln wie Greifvögeln. Auch exotische Arten, darunter Aras, Kakadus und Amazonen, zeigen diese Eigenschaften und werden oft in Vogelburgen gehalten. Ein weiteres kulturelles Element, das die Wortgeschichte beeinflusste, sind Märchen, in denen handzahme Tiere häufig Figuren wie die Großmutter oder andere menschliche Charaktere begleiten. Der Begriff handzahm erinnert somit nicht nur an die Beziehung zwischen Tieren und Menschen, sondern spiegelt auch gesellschaftliche Vorstellungen und Traditionen wider.
Eigenschaften handzahmer Tiere
Handzahm bedeutet, dass Tiere ein gewisses Maß an Vertrauen zu ihren Haltern entwickelt haben. Besonders Fluchttiere, wie Wellensittiche oder Bartagamen, reagieren positiv auf Fürsorge und regelmäßige Interaktion. Bei Einsteigern sind diese Tiere oft beliebt, da sie als pflegeleicht gelten und eine enge Bindung aufbauen können. Beim Umgang mit handzahmen Tieren ist es wichtig, geduldige Tipps zu befolgen, um Angst und Stress zu vermeiden. Echsenarten wie Bartagamen zeigen in der Regel ein ruhigeres Verhalten und lassen sich häufig unkompliziert anfassen. Kleintiere, wie bestimmte Nagetiere, können ebenfalls handzahm werden, wenn sie von klein auf gut betreut werden. Letztlich hängt die Handzahmheit von der individuellen Persönlichkeit des Tieres und der Qualität der sozialen Interaktion ab.
Übertragene Bedeutung von handzahm
Handzahm wird oft auf Menschen übertragen, die als brav, mild und nicht gefährlich gelten. Im politischen Kontext kann dieser Begriff spöttisch oder scherzhaft verwendet werden, um Oppositionsparteien wie die SPÖ zu beschreiben, die trotz gegenteiliger Ansichten als gefügig oder zahm wahrgenommen werden. Die Bedeutung von handzahm liegt darin, dass es eine Vorstellung von Unterordnung oder passiver Zustimmung vermittelt. Menschen, die als handzahm gelten, zeigen oft Verhaltensweisen, die darauf hindeuten, dass sie nicht wild oder aufmüpfig sind. Diese Übertragung schafft ein Bild von Individuen, die bereit sind, Visionen und Standpunkte anderer anzunehmen, ohne diese in Frage zu stellen. Somit hat das Wort nicht nur eine tierische, sondern auch eine menschliche Dimension, die in unterschiedlichen Kontexten zur Anwendung kommen kann.
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