Die Figur Hanswurst hat ihren Ursprung im 16. Jahrhundert und ist eng verbunden mit der Stegreifkomödie, die auf Wanderbühnen aufgeführt wurde. Hanswurst repräsentiert eine bäuerliche Figur und wurde häufig als Spaßmacher, Witzbold und Possenreißer dargestellt. Sein Name entwickelte sich zum Spottwort und Schimpfwort für unterhaltsame, aber oft derbe Scherze, die die Zuschauer zum Lachen brachten. Der berühmte Schauspieler Josef Stranitzky, der im Salzburger Land und bei den Wiener Haupt- und Staatsaktionen wirkte, trug maßgeblich zur Popularität von Hanswurst bei. In dieser Alt-Wiener Volkskomödie agierte der Hanswurst in komischen Zwischenspielen, in denen er sich mit den Themen Essen, Trinken und Frauen auseinandersetzte und für viel Klamauk und Clownereien sorgte. Seinen Charakter qualifizierte er als eine Art Klassenclown, vergleichbar mit modernen Zirkusclowns und Hofnarren, die das Publikum mit ihrem Humor und ihren derben Sprüchen erfreuten.
Die Entwicklung von Hanswurst über die Jahrhunderte
Hanswurst entwickelte sich im 16. Jahrhundert aus einer bäuerlichen Figur, die ursprünglich in Jahrmarkttheatern auftrat und durch Wanderbühnen populär wurde. Diese Stegreifkomödie wurde besonders in der Habsburgermonarchie und im großräumigen Raum des deutschen Welttheaters geschätzt, wo Hanswurst oft als Spott- und Schimpfwort verwendet wurde. Mit der Aufklärung und dem Aufstieg von Theaterkritikern wie Josef Anton fand eine territoriale Entwicklung der Figur statt. Germanistin Beatrix Müller-Kampel hat die habituellen, mimisch-gestischen, dialektalen und dialogtaktischen Charakteristika von Hanswurst in ihrer Forschung hervorgehoben. Während dieser Zeit erlebte die Figur eine Fokussierung auf die Rolle des Staates zum Wohle des Untertanen, was ihren Platz in der Alt-Wiener Volkskomödie festigte. Trotz ihrer Strahlkraft fiel Hanswurst zeitweise in die Vergessenheit, vor allem in den Kaspereien, wo die theatergeschichtliche Genese seiner Entwicklung verdeutlicht wird.
Die Rolle von Hanswurst in der Stegreifkomödie
Im 16. Jahrhundert trat die Figur des Hanswurst vor allem im deutschsprachigen Raum auf und hinterließ einen prägenden Eindruck in der Stegreifkomödie. Diese bäuerliche Figur war ein bedeutender Bestandteil des Jahrmarkttheaters, das durch Wanderbühnen populär wurde. Hanswurst wird oft als Spaßmacher und Witzbold charakterisiert, dessen Gier nach Essen, Trinken und Frauen ihm zahlreiche Possen und humorvolle Interaktionen mit anderen Charakteren ermöglichten. Besonders Josef Anton Stranitzky trug zur Etablierung von Hanswurst in der Alt-Wiener Volkskomödie bei, wo er die Rolle des Hofnarren mit einem gewissen zirkushaften Charme ausfüllte. Hanswurst agierte als Klassenclown, der das Publikum mit seinem Schalk und seinem oft unreifen, grammatikalisch fehlerhaften Ausdruck unterhielt. So verkörpert er die Essenz der Stegreifkomödie: eine Figur, die Humor und Unterhaltung in den Mittelpunkt stellt.
Vergleich mit ähnlichen Theaterfiguren
Ähnlich wie der Hanswurst finden sich in der Theatergeschichte zahlreiche andere Figuren, die das Herz des Publikums eroberten. Der Witzbold in der Stegreifkomödie, etwa, führt die Tradition der deutschsprachigen bäuerlichen Figur fort und überträgt das Humorvolle in das Jahrmarktstheater. Auch die beliebten Possenreißer und Hofnarren, die oft in Wanderbühnen auftraten, zeigen Merkmale, die den Hanswurst auszeichnen. Zirkusclowns und Klamauk-Charaktere nutzen Clownereien und derbe Scherze, um das Publikum zu ergötzen, ähnlich wie Hanswurst in seinen Lustspielen. Figuren wie der Kasperl von der deutschen Wanderbühne vermitteln eine ähnliche spielerische Leichtigkeit und sorgen für eine fröhliche Atmosphäre im Theater. Diese Schauspielfiguren spiegeln den unbeschwerten Humor und die gesellschaftliche Kritik wider, die auch die Darbietungen des Hanswurst kennzeichnen.