Angesichts frostiger Nächte und feuchtkalter Witterung hat das Sozialamt der Stadt Nürnberg sein Hilfsangebot für wohnungslose Menschen verstärkt. Die Stadt und mehrere Partnerorganisationen bieten tagsüber warme Mahlzeiten, Dusch- und Wäschemöglichkeiten, medizinische Versorgung auch ohne Krankenversicherung sowie Beratungen an. Für die Nacht stehen kurzfristig nutzbare, beheizte Schlafplätze zur Verfügung.
Tagesangebote und medizinische Versorgung
Nach Angaben des Sozialamts können obdachlose Menschen in mehreren Tagestreffs Mahlzeiten erhalten und grundlegende Hygieneangebote nutzen. Zu den Anlaufstellen gehören unter anderem die Ökumenische Wärmestube, die Caritas-Straßenambulanz sowie spezialisierte Treffpunkte für Frauen und Männer. Die Caritas-Straßenambulanz bietet außerdem eine ambulante Versorgung ohne Krankenversicherung an.
Die Einrichtungen öffnen zu festen Zeiten und geben durchgehende oder geplante Essensausgaben bekannt. Ansprechpartner für die Wärmestube sind unter der Nummer 09 11 / 44 39 62 erreichbar, die Caritas-Straßenambulanz ist unter 09 11 / 47 49 48 60 erreichbar.
Nachtunterkünfte und Notübernachtungen
Für die Nacht existiert ein Netz aus Notübernachtungen und Fachunterkünften, das unterschiedliche Zielgruppen abdeckt. Die Heilsarmee betreibt etwa das Bramwell Booth Haus mit Einlass zwischen 19 bis 22 Uhr. In der Großweidenmühlstraße gibt es getrennte Angebote für Männer und Frauen, der Einlass ist dort in der Regel zwischen 18 bis 22 Uhr möglich. Für junge Menschen von 14 bis 21 Jahren steht das Angebot SleepIn mit Einlass 19 bis 23 Uhr zur Verfügung.
Weitere spezialisierte Plätze sind Haus Rothstein und Domus Misericordiae, zudem gibt es Einrichtungen für drogenkonsumierende Erwachsene wie die Hängematte mit Einlass 20 bis 22 Uhr. Die Zuweisung zu einzelnen Angeboten erfolgt teils über zentrale Stellen wie das Haus Großweidenmühlstraße oder über Träger und Hilfsorganisationen.
Aufsuchende Hilfe und praktische Hinweise
Streetworkerinnen und Streetworker der Wärmestube und der Straßenambulanz sowie die Bahnhofsläuferinnen und bahnläufer machen in der kalten Jahreszeit verstärkt auf die Hilfsangebote aufmerksam und suchen bekannte Aufenthaltsorte auf. Polizei und kommunaler Außendienst unterstützen diese aufsuchende Arbeit. Seit Herbst 2024 weisen mehrsprachige Plakate in der Königstorpassage zusätzlich auf die Angebote hin.
Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg, weist auf die gesundheitlichen Risiken hin: „Kälte und Nässe belasten den Körper stark und können schnell zu gesundheitlichen Problemen führen.“ Sie appelliert an Betroffene, die Angebote wahrzunehmen, um sich vor den Gefahren der kalten Jahreszeit zu schützen.
Wer hilfebedürftige obdachlose Personen bemerkt, kann dies insbesondere an sehr kalten Tagen unter den Telefonnummern 09 11 / 44 39 62 oder 09 11 / 47 49 48 60 melden. In dringenden Fällen oder außerhalb der Öffnungszeiten ist die Polizei anzurufen.
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