Montag, 15.12.2025

Stadtrat beschließt Sicherheitskonzept für Hauptbahnhof: Cannabis-Verbotszone und erweitertes Alkoholverbot

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Der Nürnberger Stadtrat hat am Mittwoch, 10. Dezember 2025, ein umfassendes Sicherheitskonzept für das Umfeld des Hauptbahnhofs beschlossen. Neben der Ausweitung eines Alkoholkonsumverbots auf den Aufseßplatz enthält der Beschluss eine Konsum- und Mitführverbotszone für Cannabis. Die Stadt nennt das Paket einen möglichen Leitfaden für andere sensible Orte in Nürnberg.

Beschluss und Zielsetzung

Die Verwaltung und die Sicherheitspartner stellten das Papier im Ausschuss für Recht, Wirtschaft und Arbeit vor. Dort stieß es nach Angaben der Stadt auf breite Zustimmung. Ziel des Konzeptes ist es, das subjektive Sicherheitsgefühl und die objektive Sicherheitslage am Verkehrsknotenpunkt zu verbessern. Oberbürgermeister Marcus König wurde in der Mitteilung mit den Worten zitiert: „Der öffentliche Raum gehört uns allen; wenn eine Nutzergruppe andere faktisch ausschließt, wird die Stadt konsequent handeln.“

Konkrete Maßnahmen am Hauptbahnhof

Der Hauptbahnhof gilt als zentrales Tor zur Stadt. Täglich nutzten nach Angaben der Stadt rund 130 000 Reisende, Anwohnerinnen und Anwohner sowie Gäste die Anlage. Um dem Handel mit Betäubungsmitteln entgegenzutreten, hat die Stadt im Bahnhofsumfeld ein Konsum- und Mitführverbot für Cannabis erlassen. Gleichzeitig wurde das bestehende Verbot des Alkoholkonsums und des Mitführens von alkoholischen Getränken auf den Aufseßplatz ausgeweitet. Die Maßnahmen sollen der Polizei mehr Handlungsspielraum geben und strafbare Angebote im öffentlichen Raum eindämmen.

Strategie, Partner und Maßnahmenmix

Das vorgestellte Strategiepapier beruht nach Angaben der Stadt auf einem interdisziplinären Ansatz und koordiniert Maßnahmen von Stadtverwaltung, Polizeipräsidium Mittelfranken und Bundespolizeiinspektion Nürnberg. Vorgesehen ist ein Maßnahmenmix, der verschiedene Handlungsfelder verbindet: Prävention und Sozialarbeit, Repression und Präsenz, Infrastruktur und Stadtgestaltung, digitale Intelligenz und datenbasierte Steuerung sowie Resilienz und Zukunftsfähigkeit. Stadtrechtsdirektor Olaf Kuch sagte dazu: „Eine Säule allein wird nie nachhaltigen Erfolg bringen; wir gehen Probleme von allen Seiten mit allen Mitteln an, die Polizei und Stadt zur Verfügung stehen.“

Nach Angaben der Stadt können die im Papier beschriebenen Instrumente als Blaupause für andere Plätze dienen. In solchen Fällen sollen die Maßnahmen jeweils an die örtlichen Probleme und Bedingungen angepasst werden. Konkrete Zeitpläne und Kontrollmechanismen für die Umsetzung der Neuerungen blieben in der Mitteilung offen.

Die Stadt bezeichnete Sicherheit als gemeinsame Verantwortung, die nur durch enge Zusammenarbeit zwischen den Behörden und der Zivilgesellschaft wirksam gestaltet werden könne. Kritische Stimmen oder Reaktionen von Bürgergruppen wurden in der vorliegenden Mitteilung nicht wiedergegeben.

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