Der Stadtrat von Erlangen hat am 27. November 2025 den Nahverkehrsplan 2025 verabschiedet. Der Plan legt für die kommenden fünf Jahre die Leitlinien für die Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs in der Stadt fest. Er nennt Qualitätsstandards, formuliert Zielvorstellungen und bietet eine Übersicht über Maßnahmen, die kurzfristig umgesetzt oder bei zusätzlicher Finanzierung aktiviert werden können.
Was der Plan vorsieht
Der Nahverkehrsplan will den ÖPNV dauerhaft attraktiv, klimafreundlich, barrierefrei und zukunftssicher gestalten. Kernpunkte sind eine verbesserte Vernetzung, höhere Angebotsqualität und mehr operative Flexibilität. Das künftige Liniennetz soll sich an Hauptachsen orientieren, um Verbindungen zu verdichten, Reisezeiten zu verkürzen und Umstiege zu reduzieren. Vorgesehen sind auch präzisere Qualitätsstandards für Betrieb, Infrastruktur und Service, etwa Maßnahmen zur Beschleunigung von Bussen, ein Ausbau dynamischer Fahrgastinformation und ein kontinuierliches Qualitätsmonitoring. Zusätzlich wurde eine Kategorisierung der Haltestellen eingeführt, um Ausstattung und Barrierefreiheit systematisch zu verbessern.
Bereits erreichte Veränderungen und Analyse
Die Fortschreibung baut auf einem 2021 beschlossenen Plan auf, dessen Maßnahmen bereits mehrere Veränderungen im Stadtverkehr bewirkt haben. Dazu gehören die neue Linie 280 von Spardorf über das Uni Südgelände und den Siemens Campus nach Büchenbach, der Ausbau des Busverknüpfungspunkts Lindnerstraße, vereinheitlichte Linienführungen und Taktsysteme, der Einsatz von Linienbedarfsverkehren sowie ein kostenloser Innenstadtbereich. Zudem wurde die KlinikLinie erweitert und seit Ende 2023 als CityLinie betrieben, die von Fahrgästen gut angenommen wird.
Nach Belastungen durch die Corona Pandemie und angesichts des Fachkräftemangels konnte das Angebot zuletzt wieder stabilisiert werden. Die Stadt sieht Potenzial für eine steigende Nachfrage zugunsten des ÖPNV, wenn Verkehre zwischen Stadt und Umland stärker integriert werden.
Finanzielle Grenzen und mögliche Erweiterungen
Die Stadtverwaltung betont, dass die Haushaltslage angespannt ist und neue kostenintensive Linien derzeit nicht umgesetzt werden können. Der Plan nennt dennoch eine Reihe von Handlungsoptionen, die aktiviert werden könnten, sobald zusätzliche Mittel verfügbar sind. Genannt werden unter anderem eine verbesserte Anbindung der Nürnberger Straße, der Kolde Straße sowie der Karl Zucker Straße, des Bezirksklinikums, des Gewerbegebiets Frauenauracher Straße sowie der Stadtteile Büchenbach, Häusling, Steudach und Frauenaurach. Als Optionen sind außerdem neue Verbindungen in Richtung Neunkirchen und in den Landkreis Forchheim sowie eine engere Busverknüpfung zwischen Erlangen und Fürth aufgeführt. Außerdem sieht die Fortschreibung vor, in Zusammenhang mit einer geplanten Bahnverbindung zwischen Stadt und Umland weitere Vorplanungen aufzunehmen.
Beteiligung und weitere Schritte
Die Fortschreibung des Nahverkehrsplans wurde in einem umfassenden Verfahren erarbeitet. Beteiligte waren Verkehrsunternehmen, zuständige Aufgabenträger, das Forum Mobilität, Behindertenvertretungen sowie Orts- und Stadtteilbeiräte. Die in den Beratungen eingegangenen Rückmeldungen flossen nach Angaben der Stadt in die Überarbeitung ein. Der Beschluss bildet nun die Grundlage für zukünftige Entscheidungen wie Liniengenehmigungen und Förderentscheidungen und soll in den kommenden fünf Jahren als Steuerungsinstrument dienen.
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